Tradingverluste begrenzen. Diese Möglichkeiten gibt es:

Über Tradingverluste redet niemand gerne. Dabei gehören sie zum Trading wie das Salz in der Suppe und sind nicht zu vermeiden. Jeder Trader weiß auch, dass man die Verluste im Trading begrenzen muss und die Gewinne höher ausfallen sollten, um ein profitables Tradingsystem zu fahren. Doch gerade in der Verlustbegrenzung kann man viele Fehler machen. Dabei ist der Verlust das Einzige im Trading, was man als Trader aktiv steuern und sicher bestimmen kann. Denkt man an die Begrenzung von Tradingverlusten, dann kommt einem meistens zunächst der klassische StopLoss in den Sinn. Doch es gibt weitaus mehr Möglichkeiten, sein Risiko im Trading zu managen als das. Einige dieser Methoden sind neu und etwas gewöhnungsbedürftig, doch passen sie häufig besser zur Natur des Marktes als der traditionelle und klassische StopLoss.

Die Anzahl der konstant profitablen Trader kann man an einer Hand abzählen. Trading ist ein (mentaler) Extremsport und stellt dem Tradinganfänger zahlreiche Fallen auf. Der Umgang mit den unvermeidlichen Tradingverlusten ist häufig der Dreh- und Angelpunkt, der zwischen profitablem und unprofitablem Trading entscheidet. Dabei ist die Problematik am besten in Gestalt eines Drehzahlmessers zu beschreiben: Entweder lässt der Trader seine Verluste völlig ausufern, bis sie nicht mehr zu beherrschen sind und das Konto dem Untergang geweiht ist, oder er setzt seine Stops aus lauter Angst so eng, dass der Markt überhaupt keinen Platz hat sich zu entfalten. So dezimiert er sein Konto Scheibchenweise Tag für Tag und Woche für ein bisschen mehr. Die richtige Balance zwischen Gewinn und Verlust zu finden, ist die hauptsächliche Lebensaufgabe des Traders und die psychologische Herausforderung, sich am Ende auch in schwierigen Situationen daran zu halten.

1. Der klassische StopLoss

Die wahrscheinlich am weitesten verbreitete und simpelste Methode seine Tradingverluste zu begrenzen kommt in Form des klassischen StopLoss daher, der einfach in einem gewissen Abstand über oder unter dem Trade platziert wird, fertig. Doch so einfach es sich auch anhört, der Teufel steckt im Detail. Egal wo man den Stop auch platziert, er kann immer wieder erreicht werden. So tüftelt der Trader mitunter jahrelang an „richtigen“ Abständen und Positionsgrößen und kommt doch nie zum Ziel, weil Trading niemals zu 100% perfekt und sicher ist.

Der klassische StopLoss wird am häufigsten  im Trading zur Verlustkontrolle verwendet, auch wenn er nicht unbedingt das beste Instrument ist. Der Trader sollte beim Einsatz eines S/L wenigstens die aktuelle ATR sowie wichtige Widerstände und Unterstützungen berücksichtigen.
Der klassische StopLoss wird am häufigsten im Trading zur Verlustkontrolle verwendet, auch wenn er nicht unbedingt das beste Instrument ist. Der Trader sollte beim Einsatz eines S/L wenigstens die aktuelle ATR sowie wichtige Widerstände und Unterstützungen berücksichtigen.

Tipps & Tricks: Der klassische StopLoss sollte weder zu weit noch zu eng gesetzt werden, sondern stets nur einen Bruchteil des Kontos riskieren. Um den Stop möglichst geschickt zu setzen und die Statistik auf seine Seite zu holen, sollte man sich an der ATR (aktuelle Schwankungsbreite des Marktes) orientieren und den Stop möglichst hinter wichtigen Unterstützungen oder Widerständen verstecken.

Vorteile: Simpelste Form der Verlustbegrenzung, leicht zu berechnen und leicht zu verstehen.

Nachteil: Widerspricht im Grunde der Natur des Marktes, der aus Bewegung und Korrektur besteht und sich nur selten an fixe Begrenzungen hält. Stopfishing ist die Folge.

2. AutoExit in Prozent oder mit absolutem Betrag

Neben dem klassischen StopLoss gibt es mit dem StereoTrader auch die Möglichkeit, den Trade ohne Stop nach Erreichen einer gewissen Verlustschwelle (z. B. 2 oder 3%) schließen zu lassen. Wählt man hier die Positionsgröße etwas kleiner, gibt man dem Markt so mehr Luft zum atmen und riskiert stets dieselbe prozentuale Größe zum Konto, egal ob man mit einem Order-Grid arbeitet oder mit einer Einzelorder. Sind alle Grid-Orders gefillt und wir haben noch etwas Risikopuffer, können wir den Trade auch weiter ausbauen – stets natürlich besser im Gewinn als im Verlust.

Mit der AutoExit-Funktion legt der Trader einen prozentualen Betrag seines Kontos fest, das er pro Trade riskieren möchte. Er kann hierbei flexibel mit Grids und Skalierungen arbeiten, ohne dass ein Stop im Weg ist. Des Weiteren kann kein Stop vom Broker oder anderen Marktteilnehmern "gesehen" und gefischt werden. Die Handelsplattform muss jedoch stets mit dem Internet verbunden sein.
Mit der AutoExit-Funktion legt der Trader einen prozentualen Betrag seines Kontos fest, das er pro Trade riskieren möchte. Er kann hierbei flexibel mit Grids und Skalierungen arbeiten, ohne dass ein Stop „im Weg“ ist. Des Weiteren kann kein Stop vom Broker oder anderen Marktteilnehmern „gesehen“ und gefischt werden. Die Handelsplattform muss jedoch stets mit dem Internet verbunden sein.
Alternativ kann der Trader auch mithilfe von GOST einen fixen Geldbetrag festlegen, den er für seinen Trade riskieren möchte. Somit steigt das Risiko auch nicht exponentiell zu einem steigenden Konto. Auch hier bleibt der Trader flexibel in der Ausgestaltung seines Grids. Das A und O ist die genaue Berechnung der Positionsgröße zu Anfang.
Alternativ kann der Trader auch mithilfe von GOST einen fixen Geldbetrag festlegen, den er für seinen Trade riskieren möchte. Somit steigt das Risiko auch nicht exponentiell zu einem steigenden Konto. Auch hier bleibt der Trader flexibel in der Ausgestaltung seines Order-Grids. Das A und O ist die genaue Berechnung der Positionsgröße zu Anfang.

Tipps & Tricks: Bevor man mit Echtgeld loslegt, sollte man sich die optimale Positionsgröße ausrechnen und den prozentualen AutoExit so wählen, dass auch alle Orders des Grids gefillt werden können. Hierzu sollte man PLOC und einen Taschenrechner zu Hilfe nehmen. Sinnvollerweise sollten alle Orders eines Grids gefillt werden, bevor der prozentuale oder absolute AutoExit zuschlägt.

Vorteile: Das klassische Stopfishing unter oder über bestimmten Widerständen kann man mit dieser Methode etwas unterbinden, wenn man seine Positionsgrößen und Prozente vor dem Trade geschickt ausrechnet. Beim Einsatz von gestaffelten Grid-Orders kann man so sicherstellen, dass auch die letzte Order gefillt wird und der Trade nicht vorher ausgestoppt wird, wie bei Anwendung eines simplen Stops.

Nachteile: Der AutoExit in Prozent berücksichtigt lediglich den Kontostand und keine chart- oder markttechnischen Gegebenheiten. Der Trader muss daher einmalig vor dem Einsatz der AutoExit-Funktion etwas an den Taschenrechner, um eine geeignete Positionsgröße sowie ein optimales Ausstiegslevel auszurechnen.

Bsp.: 2% meines Kontos entsprechen x Punkten in meinem Wert in dieser und jener Positionsgröße. Ich kann x Grid-Orders legen um mein Risiko voll auszureizen.

Um die Funktionalität zu sicher gewährleisten, muss die Handelsplattform mit dem Internet verbunden sein, also z. B. auf einem VPS-Server.

3. Stop-Grid statt Einzelstop

Statt der Platzierung eines einzelnen Hard-Stops kann der Trader von dem StereoTrader AddON Gost ein Stop-Grid legen lassen, was der Natur des Marktes, der aus Bewegung und Korrektur besteht, viel eher entspricht als ein Einzelstop. Oder welcher Trader hat noch nicht gerne mal in die Tastatur gebissen, wenn der schöne Trade gerade mal für einen Tick ausgestoppt wurde, um im Anschluss dann doch in die anvisierte Richtung zu laufen? Den nun eigentlich erforderlichen Wiedereinstieg schaffen psychologisch nur die wenigsten Trader. Mit einem Stop-Grid hingegen ist man in diesem Fall noch immer mit einer Teilposition im Markt und kann diese gegebenenfalls auf die ursprüngliche Positionsgröße wieder weiter aufstocken.

Mithilfe eines Stop-Grids kann sich der Trader langsam nach und nach aus einem Trade skalieren lassen, sobald die letzte Limit gefillt wurde. Nach einem kräftigen Spike in die Gegenrichtung ist so meist noch eine Teilposition vorhanden und der Trader kann ggf. im Gewinn die Position wieder aufstocken. Auch hier muss die Handelsplattform stets mit dem Internet verbunden sein.
Mithilfe eines Stop-Grids kann sich der Trader langsam nach und nach aus einem Trade skalieren lassen, sobald die letzte Limit gefillt wurde. Nach einem kräftigen Spike in die Gegenrichtung ist so meist noch eine Teilposition vorhanden und der Trader kann ggf. im Gewinn die Position wieder aufstocken. Auch hier muss die Handelsplattform stets mit dem Internet verbunden sein.
Die gleiche Funktion erreicht er mit einem Grid-Level. An Position des Grid-Levels wird nach und nach vollautomatisch ein Gegengrid in den Markt gelegt.
Die gleiche Funktion erreicht er mit einem Grid-Level. An Position des Grid-Levels wird nach und nach vollautomatisch ein Gegengrid in den Markt gelegt.

Vorteile: Das StopGrid entspricht viel eher der Natur des Marktes, der sich aus Bewegung und Korrektur zusammensetzt als ein einzelner Hard-Stop. Psychologisch betrachtet ist es häufig einfacher, wenigstens noch mit einer Teilposition im Gewinn zu landen als knapp ausgestoppt zu werden und den Trade dann doch in die anvisierte Richtung laufen zu sehen.

Nachteile: Ohne Fleiß kein Preis. Auch das Stop-Grid muss zuvor gut berechnet werden, sodass der Trader genau weiß, was im worst case auf ihn zukommt. Dabei muss der Trader grundsätzlich damit rechnen, dass das gesamte Stopgrid durchlaufen und der Maximalverlust realisiert wird, was das Konto nicht zu sehr belasten darf. Zudem muss er wissen, was auf der Gewinnseite rausholen muss, um das realisierte CRV nicht zu überstrapazieren. Dies gelingt beim Einsatz von Grid-Orders besonders gut mit weiteren Positionsaufstockungen im Gewinn.

4. Hedge statt Stop

Eine weitere schöne Möglichkeit seine Verluste unter Kontrolle zu bringen ist – zumindest im CFD-Handel – ist der Hedge statt einem Stop. Auch hier gibt man dem Markt einen größeren Handlungsspielraum, in dem er sich entfalten und eine Trendstruktur aufbauen kann. Aber auch hier muss sich der Trader ein Gesamtverlustlimit setzen, welches konsequent durchgezogen wird, sobald der Gesamtverlust aus Long & Short erreicht wird.

The hedge is the edge: Wer gerne Schach gegen sich selbst spielt ist mit dieser Art des Risikomanagements bestens aufgehoben. Stopfishing wird damit der Vergangenheit an, die Umgewöhnung braucht jedoch ihre Zeit.
The hedge is the edge: Wer gerne Schach gegen sich selbst spielt ist mit dieser Art des Risikomanagements bestens aufgehoben. Stopfishing wird damit der Vergangenheit an, die Umgewöhnung braucht jedoch ihre Zeit.

Vorteil: Klassisches Stopfishing kann mit dieser Methode komplett ausgeschaltet werden. Der Trader kann sich voll auf entwickelnde Trendstrukturen fokussieren und Positionen flexibel auf- und abbauen.

Nachteil: Die Arbeit mit dem Hedge erfordert ein großes Umdenken und ein etwas größeres Konto. Der Trader spielt gewissermaßen Schach gegen sich selbst und muss sich daher auch eigene Regeln auferlegen, nach denen er die Hedgeposition auflöst. In starken Trendmärkten kann der Hedge jedoch kontraproduktiv sein. Die Methode ist auf den CFD beschränkt.

Fazit

Beim Thema Verlustbegrenzung im Trading denken die meisten Trader lediglich an den einfachen und klassischen StopLoss. Dabei gibt es im StereoTrader Verlustbegrenzungsmethoden, die der Natur des Marktes viel eher entsprechen, aber auch ein einmaliges höheres Maß an rechnerischer Vorarbeit erfordern. Mithilfe des Zusatz-AddOns PLOC für den StereoTrader und einem Taschenrechner sollte der Trader zuvor sein Risiko, seine Positionsgröße und Stopabstände genau bestimmen, bevor in den Echtgeldhandel einsteigt. Nur dann hat er die Sicherheit und Zuversicht, dass sein Handelssystem funktionieren kann.

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